Wiederentdeckung des "Kaisergärtchens"
Die
meisten Hargarter wussten bis dato gar nicht,
was ein Kaisergärtchen war und wo sich
das Hargarter Gärtchen befand. Das Hargarter
Kaisergärtchen, wie es im Volksmund genannt
wurde, befand sich auf der Gemarkungsgrenze
Hargarten/Erbringen/Merchingen. Wann es angelegt
wurde, ist nicht bekannt. In der Honzrather
Chronik kann man lesen, dass das dortige Kaisergärtchen
(gegenüber dem Friedhof gelegen) von dem
ersten Honzrather Lehrer Peter Anton Fischer
im Jahre 1871 zur Erinnerung an die Ereignisse
des Krieges 1870/1871 angelegt wurde. Mehr über
dieses Kaisergärtchen kann aus der Honzrather
Chronik nicht entnommen werden.
Möglicherweise stammt das Hargarter Kaisergärtchen
auch aus dieser Zeit. Es befand sich unter Zedern
und Eiben. Selbst gezimmerte einfache Ruhebänke
und Tische luden hier die Vereine zum Feiern
ein. Besonders am 1. Maifeiertag war es Treffpunkt
für Wanderer, Vereine, unter ihnen auch
die Musikvereine aus Hargarten, Merchingen und
Bachem, die hier den Feiertag verbrachten. Auch
war es ein beliebtes Wanderziel für die
Schulkinder. Das Kaisergärtchen war sozusagen
ein Vorläufer der heutigen Freizeitanlagen.
Der Obst- und Gartenbauverein
wollte das Kaisergärtchen wieder in Erinnerung
bringen. Am Sonntag, 3. Juni, wanderte eine
Gruppe erstmals seit langem wieder "offiziell"
zum Kaisergärtchen. Vom Gasthaus Wilbois
aus ging es den Merziger Weg hoch an der restaurierten
Bornstube und dem Kalkofen vorbei zum Merchinger
Wald. Die Wanderung führte weiter durch
die zahlreichen ehemaligen Kalksteinbrüche,
über den alten Militärweg, an ausgedienten
Pferdetränken und ehemaligen Stollen vorbei
bis zum wieder entdeckten idyllischen „Kaisergärtchen“
auf der Höhe des Merchinger Waldes. Josef
Rein führte die große Wanderschar,
5o Erwachsene und zahlreiche Kinder bei schönem
Wetter über die Wanderstrecke durch den
dichten Laubwald.
Vorsitzender Herbert Dewes hatte mit Vorstandskollegen
kühle Getränke, Kaffee, Kuchen, Lyoner
und Selbstgebrannten mit seinem Traktorgespann
auf fahrbaren Umwegen zum Kaisergärtchen
gebracht. Als die Wanderer dort ankamen, war
der „Tisch gedeckt“. Nach einem
gemütlichen Aufenthalt ging es abwärts
Richtung Burheck an der Feldschmiede vorbei
zum Gasthaus Wilbois wo man noch lange in fröhlicher
Runde zusammen saß. Alle waren von dieser
Sonntagswanderung begeistert und wussten nun,
wo sich das Hargarter Kaisergärtchen befand.
Text: Herbert Dewes/
Fotos: Robert Schomers
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