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Der Mensch arbeitet seit Jahrtausenden mit Kalkstein und Kalk, dem gebrannten Produkt. Niemand weiß genau, wann der Mensch zum ersten Mal entdeckt hat, dass Kalkstein gebrannt und mit Wasser geloescht zum Tuenchen und zur Moertelherstellung verwendet werden kann. Ohne dieses Wissen waeren die "Chinesische Mauer " und ein weiteres Weltwunder, die 137 Meter hohe Cheopspyramide, wohl nicht errichtet worden. Die Aegypter gerbten ihre Felle mit Kalk, Assyrer benutzten ihn zur Glasherstellung und -faerbung, Griechen und Roemer verwendeten Kalkfarben für ihre herrlichen Fresken. Die Kelten duengten ihre Felder regelmaeßig mit Kalk. Germanische Frauen entdeckten, dass man sich mit ungeloeschtem Kalk die Haare hellrot faerben konnte. Das Wissen der Antike geriet im Mittelalter weitgehend in Vergessenheit. Alchemisten aber verwendeten den Kalk immer wieder als einen besonderen Stoff. Die Roemer fuehrten den Kalk als Baustoff in Germanien ein. Sie legten die ersten Kalkbrennoefen als Schacht- und Trichteroefen an.

Kalkbrennerei in Hargarten

Das Kalkbrennen gehoerte im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu den Erwerbsquellen der Bewohner von Hargarten. Aber nur Johann Rein ( und spaeter Nikolaus Schmitt ) gaben als Gewerbe und Beruf Kalkbrennen bzw. Kalkbrenner an. So entstanden in ueber hundert Jahren nacheinander eine Reihe von verschieden großen Kalkoefen westlich vom damaligen Ortskern. Sie durften nur nach strengen Bauvorschriften , nicht direkt an einem Wege gelegen, erbaut werden. Gebrannter Kalkstein- mit Wasser geloescht- wurde als Moertel zum Haeuserbauen, als verduennter Kalkbrei zum Tuenchen der Waende, in der Landwirtschaft zur Ertragssteigerung und Entsaeuerung der Felder benutzt. Mit zunehmender Verwendung des industriell hergestellten Schlackenmehls und Zements verlor das Kalkbrennen an Bedeutung. Nur in einzelnen kleinen Kalkoefen wurde in Hargarten bis vor ungefaehr 50 Jahren fuer den Eigenbedarf (Hausbau ) gebrannt.

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