Hargarter
Betriebe aus vergangenen Zeiten...
An dieser Stelle wollen wir, in loser Folge,
ehemalige Hargarter Betriebe vorstellen, an
die sich manche noch erinnern, die andere nur
noch vom Hörensagen kennen. Sie sind auf
jeden Fall ein Stück Dorfgeschichte, das
nicht in Vergessenheit geraten soll.
Lebensmittelgeschäft
Therese Schäfer
Zur Vorgeschichte
Auszug aus dem Heimatbuch „Unsere Heimat
gestern und heute“:
„Die Versorgung mit den notwendigen Dingen
zum Leben, ob Brot, Milch, Fleisch und andere
Nahrungsmittel wurde erst im letzten Jahrhundert
aktuell. Bis zum Beginn der Industrialisierung
war weitgehend eine Eigenversorgung gang und
gäbe. Man hatte eher Milch, Butter oder
Kartoffeln zu verkaufen, was an den Markttagen
in der Kreisstadt Merzig erfolgte, als dass
man selbst einkaufte. Dies änderte sich,
als die Landwirtschaft in den Kleinbetrieben
unrentabel wurde und die Männer in den
Gruben und Fabriken Arbeit fanden. Die Landwirtschaft
wurde zwar noch als Nebenerwerb weiterbetrieben,
es wurde aber mehr und mehr notwendig, das eine
oder andere zu kaufen.
Zunächst kamen Bäcker, Metzger und
auch Lebensmittelhändler aus den Nachbardörfern,
um in Hargarten ihre Ware zu verkaufen“.
Erst nach dem 1. Weltkrieg gab es in Hargarten
Lebensmittelgeschäfte. Es war zunächst
Wilhelm Biehl, der ein solches Geschäft
führte. Danach übernahm Peter Rein
das Geschäft.
Zur Geschichte des Lebensmittelgeschäftes
Therese Schäfer
Mit
der Geschichte der Hargarter Lebensmittelgeschäfte
werden wir uns noch im Laufe der kommenden Monate
beschäftigen. Zunächst aber haben
wir zum Geschäft „Wernisch“
(Schäfer) recherchiert.
Therese Schäfer eröffnete im September
1960 mit ihrem Ehemann Raimund im Wohnhaus Hargarter
Str. 63 ein Lebensmittelgeschäft. Es war
ein Geschäft mit Selbstbedienung und moderner
Einrichtung. A.& O., später REWE waren
die Geschäftspartner der Familie Schäfer.
Kunden aus dem Ober- und Unterdorf versorgten
sich im Geschäft mit Fleisch- und Wurstwaren,
geliefert von verschiedenen Metzgereien, Brot-
und Backwaren, geliefert durch die Bäckereien
Brack (Honzrath) und später Fick (Rissenthal),
Obst- und Gemüse und die üblichen
Waren des täglichen Bedarfs, geliefert
durch A.&O. sowie REWE. Aber auch Getränke,
Textilien und Kurzwaren konnte man hier kaufen.
Im Jahre 1972 übernahmen Gerd Schäfer
und seine Ehefrau Aline den Betrieb. Therese
Schäfer und ihre Schwiegertochter Aline
sorgten gemeinsam für den Geschäftsbetrieb.
Später half Alines Schwester Lilli aus
Beckingen 15 Jahre im Geschäft mit aus.
Die Öffnungszeiten des Geschäftes
waren seinerzeit von 8 – 18 Uhr. Wie in
den Dörfern üblich, kamen die Leute
aber auch noch gegen Abend, nach getaner Arbeit,
zum Einkaufen. Bei den strengen Ladenschlusszeiten
wurde dann „ein Auge zugedrückt“.
In den letzten Jahren war das Geschäft
nur noch halbtags, insbesondere für die
Versorgung der älteren Kunden geöffnet.
Größere Geschäfte und Discounter
waren zwischenzeitlich zu einer Konkurrenz für
die so genannten „Tante-Emma-Läden“
in den Dörfern entstanden.
Am
31.12.1990 wurde das Lebensmittelgeschäft
Schäfer geschlossen. Die Schließung
des Geschäftes wurde von der Bevölkerung,
insbesondere von den älteren Bürgern,
sehr bedauert. Die kleinen Geschäfte in
den Dörfern dienten auch als Kommunikation
für die Menschen. Hier erfuhr man Neuigkeiten
aus dem Dorf.
Anzumerken ist noch, dass im Wohnhaus der Familie
Schäfer im Jahre 1936 für einige Jahre
ein Kindergarten eingerichtet war. Dort wo sich
das Geschäft befand, stand früher
die erste bekannte Hargarter Dorfschmiede.
Quellen: Gewerbeunterlagen, Hargarter Heimatbuch
„Unsere Heimat gestern und heute“,
Privatchronik, Zeitzeugen
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