Hargarter
Betriebe aus vergangenen Zeiten...
An dieser Stelle wollen wir, in loser Folge,
ehemalige Hargarter Betriebe vorstellen, an
die sich manche noch erinnern, die andere nur
noch vom Hörensagen kennen. Sie sind auf
jeden Fall ein Stück Dorfgeschichte, das
nicht in Vergessenheit geraten soll.
Die
Hargarter Poststelle
Zunächst ist anzumerken, dass es sich bei
der Post nicht um einen Gewerbebetrieb, sondern
um einen Dienstleistungsbetrieb handelt, dessen
Geschichte wir hier vorstellen möchten.
Zur Geschichte der Hargarter Poststelle
Postanstalt in Beckingen
Im vorletzten Jahrhundert, und zwar im
Jahre 1860, wurde im heutigen Gemeindebezirk
Beckingen eine Postanstalt eingerichtet. Zum
Zustellbezirk dieser Postanstalt gehörten
auch die Dörfer im Haustadter Tal, also
auch Hargarten. Der Landbriefträger versorgte
die einzelnen Dörfer, jedoch nicht täglich.
Das Aufkommen der Postsendungen war auch wesentlich
geringer als heute.
Postagentur in Reimsbach
Nach Einführung des täglichen Personen-
und Postfuhrwerkes von Beckingen nach Nunkirchen
wurde im Jahre 1881 in Reimsbach eine Postagentur
eingerichtet. Dem Landzustellbereich war auch
Hargarten zugeordnet. Der Briefträger kam
seinerzeit jeden Tag von Reimsbach nach Hargarten
zur Postzustellung. Ab dem Jahre 1920 waren
auch Hargarter Briefträger, und zwar Alois
Schäfer und danach Heinrich Rein, deren
Namen die älteren Hargarter Bürger
noch kennen, für die Reimsbacher Postagentur
tätig.
Posthilfsstelle und Telegraphenhilfsstelle in
Hargarten
Bereits ab 1906 wurde in Hargarten eine Posthilfsstelle
und eine Telegraphenhilfsstelle mit öffentlicher
Sprechstelle eingerichtet, die von zwei Hargarter
Bürgern betrieben und nach kurzer Verwaltung
wieder abgegeben wurde.
Im Jahre 1908 hatte dann Matthias Minas im Hause
Minas-Thome, dem so genannten „Theisen-Haus,
die Posthilfsstelle übernommen.
Hargarten erhält eigene Poststelle
Hargarten
musste bis zum Jahre 1937 warten, bis aus der
Posthilfsstelle eine Poststelle wurde. Postdienst
und Postzustellung übernahm Elisabeth Thome
und ab 1944 Sophia Thome. Die Poststelle führte
sie bis zum Jahre 1958.
Ab diesem Zeitpunkt trat Agnes Hoff als Posthalterin
ihren Dienst bei der Poststelle in Hargarten
an. Nach Erreichen der Altersgrenze ging Agnes
Hoff am 28.2.1989, also nach über 30 Jahren
Postdienst, in den wohl verdienten Ruhestand.
50 Jahre betreute die Familie Thome/Hoff die
Hargarter Post.
Herta Marx geb. Schäfer wurde am 1.3.1989
als Nachfolgerin von Agnes Hoff, neue und zugleich
auch letzte Posthalterin in Hargarten. Die Hargarter
konnten sich freuen, weiterhin durch die „Post
im Dorf“ versorgt zu werden. Ab dem 30.9.1995
wurde
die Poststelle in Hargarten mit nachstehendem
Infobrief endgültig geschlossen.
Wichtige Information für unsere Kunden
Sehr geehrte Postkundin, sehr geehrter Postkunde,
aus organisatorischen Gründen wird die
Filiale Hargarten, Hargarter Str. 42, mit Ablauf
des 30.9.1995 geschlossen. Als nächste
Postfilialen steht für Sie bereit:
(Hier wurden die Filialen Reimsbach und Erbringen
genannt).
Die Hargarter Poststellen
Die erste Post(hilfs)stelle befand sich ab 1906
im „Theisen Haus“.
Im Jahre 1957, nach Umzug der Familie Hoff ins
neue Wohnhaus, wurde die Post dorthin verlegt.
Am 1.3.1989, nach Übernahme der Poststelle
durch Herta Marx, kam die Poststelle in deren
Wohnhaus Hargarter Str. 42.
Alle drei Standorte der Poststelle befanden
sich im Oberdorf, im Bereich der „Kreuzstrass“.
Wie Agnes Hoff erzählt, hatte man zur damaligen
Zeit jeden im Dorf gekannt. Als Postzustellerin
war man auch Überbringer von guten und
schlechten „Nachrichten“. Für
die Poststelle galt als Dienstanweisung „nicht
festgesetzte Dienststunden“, was zur Folge
hatte, dass die Poststelle ganztägig, bis
in die Abendstunden geöffnet hatte.
Quellen: Heimatbuch „Unsere
Heimat gestern und heute“; Privatchronik;
Zeitzeugen
Text:Herbert Dewes
Home]
[Aktuelles]
[Die "Burheck"]
[Der Kalkofen]
[Der Ort]
[Vereinsleben]
[Ansichtssachen]
[Demnächst]
[Intern]
[Kontakt]
[Datenschutz]
| |